Seite wird geladen ...



 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Jürgen Hensle ,  Erwin Rennwald ,  Roswitha Schmuck

Acherontia atropos  (Linnaeus, 1758)

weitere Bilder

Weibchen

Acherontia atropos

©  Horst Rötschke

2002

Deutschland, Baden-Württemberg, Umgebung Karlsruhe, 100-110 m, Raupe an Solanum tuberosum, 8.VII.1992. Falter geschlüpft 16.VIII.1992.

Acherontia atropos

©  Axel Steiner

1992

Deutschland, Baden-Württemberg, Umgebung Karlsruhe, 100-110 m, Raupe an Solanum tuberosum, 8.VII.1992. Falter geschlüpft 16.VIII.1992.

Acherontia atropos

©  Axel Steiner

1992

 

Bilder wieder ausblenden

Deutschland, Baden-Württemberg, Umgebung Karlsruhe, 100-110 m, Raupe an Solanum tuberosum, 8.VII.1992. Falter geschlüpft 16.VIII.1992.

Acherontia atropos

©  Axel Steiner

1992

Taf. 17 Fig. e

Acherontia atropos

©  aus Eckstein (1915)

 

Acherontia atropos frisch geschlüpft

©  Ludger Wirooks

1992

Acherontia atropos beim Honigklau (Studioaufnahme)

©  Ludger Wirooks

1992

ex larvae, 3.8.1992 als erwachsene Raupe in  Aachen in einem Garten an Kartoffel, am 11.9. Falterschlupf

Acherontia atropos - Frontalansicht

©  Ludger Wirooks

1992

Raupe des Totenkopf-Schwärmers (grün-gelbe Form)

©   

 

Raupe des Totenkopf-Schwärmers (braune Form)

©   

 

Biologie

Autor: Erwin Rennwald

Aktivität
Die Imagines sind streng nachtaktiv.

Flugzeit in Mitteleuropa und ggf. darüber hinaus
In Mitteleuropa werden die allermeisten Falter im September und der ersten Oktoberhälfte beobachtet. Es handelt sich dabei in erster Linie um die Nachkommen von früher im Jahr (Anfang Juli – Ende August) hier eingewanderten Faltern. Relativ unklar ist die Herkunft der von Anfang Mai bis Ende Juni gefundenen Falter. Zumindest ab und zu gelingt einzelnen Puppen die erfolgreiche Überwinterung in den günstigsten Lagen Mitteleuropas (kurze Diskussion z.B. bei Traub 1994); Falterfunde im Mai könnten also das Ergebnis gelegentlicher erfolgreicher Überwinterung sein (ein sehr konkretes Indiz liefern hier Kusdas & Reichl (1974), die von einem von Sponner in Oberösterreich im Mai 1957 gefundenen verkrüppelten Freilandfalter berichten). Andererseits ist auch in dieser Jahreszeit mit gelegentlichem Einflug zu rechnen, ja mitunter führt die Einwanderung im Mai bis nach Dänemark (z.B. Harbich 2000). Zumindest theoretisch ist bei hier aufgewachsenen Faltern und bei sehr frühen Einfliegern ab der 2. Julihälfte mit der ersten Nachfolge-Generation zu rechnen. Da diese Falter in der Regel voll fertil sind und die gesamte Larvalentwicklung im Sommer in 8 Wochen abgeschlossen ist, ist sogar eine 2. Nachfolge-Generation möglich. Zumeist fehlen erfolgreiche Puppenüberwinterung und sehr früher Einflug, so dass es nur zu einer Folge-Generation im August bis Oktober kommt. Die Generationenfolge in Südeuropa ist noch wenig bekannt.

Raupenzeit in Mitteleuropa und ggf. darüber hinaus
Da die Eiruhe etwa 10 Tage benötigt und die Raupe im Sommer in 4-5 Wochen erwachsen ist, kann aus dem Fund erwachsener Raupen oftmals der (meist schlecht dokumentierte) Einflug gut rekonstruiert werden.

Raupe (Nahrung)

In Mitteleuropa aktuell häufigste Raupenfund-Pflanze ist die Kartoffel (Solanum tuberosum). Da diese bekanntlich nicht aus dem Verbreitungsgebiet des Totenkopfs stammt, müssen zumindest früher andere Pflanzen genutzt worden sein. Konkret werden in der Literatur am häufigsten andere Solanaceen genannt, von Gilchrist (1983) für England z.B. der Bocksdorn (Lycium barbarum), von Traub (1994) aus Baden-Württemberg Stechapfel (Datura stramonium) und Virginischer Tabak (Nicotiana tabacum). Aus anderen Pflanzenfamilien werden von ersterem Autor Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior), von letzterem mehrfach Liguster (Ligustrum vulgare) und Fliederspeer (Buddleja davidii) konkret belegt. Letzterer Nachweis geht auf Marktanner (1976) zurück, der seinen Fund zum Anlass nahm, die Literatur nach weiteren „Futterpflanzen“ durchzusehen. Eine besonders umfangreiche Zusammenstellung verdanken wir hier Abafi-Aigner (in Spuler 1908), der bereits 36 „Futterpflanzen“ aus 24 Pflanzenfamilien anführte. Demnach muss der Totenkopf als recht polyphag gelten. Zur Biologie der Art siehe u.a. Harbich (1977, 1978a, 1978b, 1980, 1981a, 1981b, Harz 1966).
Pittaway (2003) unterscheidet zwischen „major hostplants“ („most Solanaceae, especially Solanum tuberosum(potato), S. dulcamara, Lycium europaeum, L. barbarum, Atropa belladonna, Nicotiana tabacumand Datura stramonium“) und „minor hostplants“ („Verbenaceae (Vitex agnus-castus), Oleaceae (Jasminum, Ligustrum, Olea(Stavrakis (1976) and Fraxinus), Beta vulgaris, Nerium oleander, Buddleja, Cannabis sativa, Tecomaria capensis, Malus pumila, Pyrus communis, Sambucusand many other plants“). Einige dieser Pflanzen dürfen bezweifelt werden. B. Wenczel [E-Mail 1.3.2003] betont aber ausdrücklich, dass er in Griechenland im Oktober in größerer Zahl Raupen unterschiedlicher Stadien und auch noch Eier an Hanf (Cannabis) fand. Und in der Schweiz fand er die Raupe mehrfach an Wilder Möhre (Daucus carota).

Überwinterungsstadium
Überwinterungsstadium ist in Europa ausschließlich die Puppe, die eine verzögerte Entwicklung durchmacht. Der größte Teil der hier zu findenden Tiere dürfte allerdings außerhalb Europas über den Winter kommen. In den Tropen sind dabei ca. 5 Generationen pro Jahr ohne eigentliche Unterbrechung möglich.

Falternahrung

Autor: Roswitha Schmuck

Mit ihrem starken, aber sehr kurzen Rüssel nehmen sie keinen Nektar auf, sondern durchdringen den Wachsdeckel von Honigwaben in Bienenstöcken und laben sich an der köstlichen, gelben Flüssigkeit. Von den Bienen bleiben sie meist unbehelligt, da sie den gleichen Geruch haben, werden sie dennoch als Eindringlinge erkannt und gestochen, weisen die Schmetterlinge eine erstaunlich hohe Toleranz gegenüber dem Bienengift auf.

Bestimmungshilfe

Autor: Jürgen Hensle

Diese Art kann, zumindest in Europa, mit keiner anderen verwechselt werden. Auch die ausgewachsen sehr großen Raupen mit dem charakteristisch gebogenen "Schwanz" am Hinterleib sind unverwechselbar.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Totenkopfschwärmer

deu

Totenkopf