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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Jürgen Hensle

Lampides boeticus  (Linnaeus, 1767)

 

Wanderbläuling

©  Marco Pollini

 

Wanderbläuling

©  Marco Pollini

 

 

Wanderverhalten/Arealveränderung

Autor: Jürgen Hensle

Der Große Wanderbläuling ist ein Binnenwanderer mit ausgeprägtem Wanderverhalten. Er unternimmt immer wieder Vorstöße nach Mitteleuropa, erreicht dabei meist nur den Südalpenrand, gelegentlich aber auch Südwestdeutschland oder das Rheinland. Auch in Südengland wird er zuweilen beobachtet. Seine Wanderungen führen ihn anscheinend nur ausnahmsweise über die Alpen. Er nutzt vielmehr die Idealroute nach Mitteleuropa, die über das Tal der Isère und den Genfer See ins Walliser Rhône- und Aaretal führt. Im nördlichen Schweizer Jura und im südlichsten Schwarzwald wird er noch etwas öfter in Einzelexemplaren gefunden, in der Oberrheinischen Tiefebene bereits viel seltener. Gerade dort hat er jedoch bei frühzeitigem Einflug beste Chancen bis zum Herbst ein bis zwei Folgegenerationen auszubilden. Die letzten größeren Einflüge in die Nordschweiz und nach Südwestdeutschland erfolgten 1958 und 2003.

Biologie

Autor: Jürgen Hensle

Neben dem Blasenstrauch werden auch noch eine Fülle anderer verwandter Pflanzen, wie Robinie (Robinia), Platterbse (Lathyrus) und Luzerne (Medicago sativa), ja sogar Bohne (Phaseolus) und Erbse (Pisum) von der Raupe genutzt.

Im Mittelmeerraum bildet die Art eine ununterbrochene Generationenfolge von Februar bis November aus. Der Einflug nach Mitteleuropa erfolgt kaum vor Ende Juni. Die Nachfolgegenerationen werden dann von August bis Oktober angetroffen.
Die Raupe frißt zunächst in den Blüten. Erst wenn diese alle aufgefressen (oder verblüht) sind, weichen sie auf die Früchte aus. Blätter werden nur im äußersten Notfall angenommen. Ob der Große Wanderbläuling in Mitteleuropa ausnahmsweise auch einmal überwintern kann, ist noch nicht sicher geklärt.

Bestimmungshilfe

Autor: Jürgen Hensle

In Europa kann der Große Wanderbläuling nur mit dem Langgeschwänzten Bläuling (Leptotes pirithous) verwechselt werden. Dieser hat auf der Unterseite ein unruhigeres, welliges Streifenmuster.
Im Flug sieht der Große Wanderbläuling wie irgendein abgeflogener Bläuling aus, verrät sich aber sofort durch sein hochgradig nervöses Verhalten und den reißenden Zick-zack-Flug.

Ähnliche Arten

Autor: Jürgen Hensle

Langgeschwänzter Bläuling (Leptotes pirithous)

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Geschwänzter Blasenstrauchbläuling

deu

Großer Wander-Bläuling

fra

Azuré porte-queue