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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Jürgen Hensle ,  Stefanie Ebnicher ,  Norbert Hirneisen

Polygonia c-album  (Linnaeus, 1758)

weitere Bilder

Polygonia c-album

©  Norbert Hirneisen

2003

Puppe im natürlichen Lebensraum.

Polygonia c-album

©  Norbert Hirneisen

2003

Lebensraum des C-Falters. Puppenfund am Wegesrand.

Polygonia c-album

©  Norbert Hirneisen

2003

 

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Polygonia c-album

©  Norbert Hirneisen

2003

Namensgebender Flügenausschnitt der Unterseite des Hinterflügels.

Polygonia c-album

©  Norbert Hirneisen

2003

Puppe im natürlichen Lebensraum.

Polygonia c-album

©  Norbert Hirneisen

2003

Namensgeber das weisse C auf der Flügelunterseite, C-Falter

©  Iris Göde

2004

C-Falter

©  Norbert Hirneisen

2003

C-Falter

©  Angela Wolf

2008

Polygonia c-album und egea im Vergleich

Vergleichstafel

©  Horst Rötschke

2003

Steckbrief Kurzfassung

Autor: Stefanie Ebnicher

Der in ganz Europa in Gärten, Auen, Lichtungen und Waldrändern bis auf 2000m ü. NN vorkommende C-Falter fällt vor allem durch die am Rand stark gezackten, sehr variabel gezeichneten Vorderflügel auf. Oberseits ist er orangebraun mit schwarzem, braunem und gelblichem Fleckenmuster, unterseits ist er gelblich oder braun und zeigt einen weißen C-förmigen Fleck in der Mitte des Hinterflügels. Die 30mm lange, orange-braun-schwarze Raupe, deren hintere Hälfte des Rückens schneeweiß gefärbt ist, besitzt helle und dunkle Dornen. Sie ist von Mitte Mai bis Mitte August zu finden und frisst an der Salweide, der Großen Brennnessel, der Haselnuss, Bergulme, Hopfen und der Stachelbeere.

Kurzporträt

Autor: Stefanie Ebnicher

Der in ganz Europa in Gärten, Auen, Lichtungen und Waldrändern bis auf 2000m ü. NN vorkommende C-Falter fällt vor allem durch die am Rand stark gezackten, sehr variabel gezeichneten Vorderflügel auf. Oberseits ist er orangebraun mit schwarzem, braunem und gelblichem Fleckenmuster, unterseits ist er gelblich oder braun und zeigt einen weißen C-förmigen Fleck in der Mitte des Hinterflügels. Die 30mm lange, orange-braun-schwarze Raupe, deren hintere Hälfte des Rückens schneeweiß gefärbt ist, besitzt helle und dunkle Dornen. Sie ist von Mitte Mai bis Mitte August zu finden und frisst an der Salweide, der Großen Brennnessel, der Haselnuss, Bergulme, Hopfen und der Stachelbeere.

Wanderverhalten/Arealveränderung

Autor: Jürgen Hensle

Der C-Falter gilt als Arealerweiterer. Das sind Arten, die ihr ständiges Verbreitungsgebiet ganz allmählich ausdehnen. So konnte der C-Falter in den letzten Jahren Ostfriesland und Mittelnorwegen besiedeln. Zwei Gebiete, in denen er zuvor nicht vorkam. Heute ist er gerade in diesen Gebieten gebietsweise besonders häufig.
Da zudem auch zielgerichtete Wanderbewegungen beobachtet wurden, scheint der Falter zumindest lokal auch als Binnenwanderer in Erscheinung zu treten.

Biologie

Autor: Jürgen Hensle

Der C-Falter trat früher mehr einzeln auf, ist in den letzten Jahren aber zunehmend häufiger geworden.
Die überwinternden Falter fliegen von März bis Mai, in kühlen Gebieten bis Juni. Die 1. Generation von Mitte Juni bis Anfang August und die 2. von Mitte August bis Ende September. In warmen Jahren und Regionen folgt eine 3. Generation im Oktober, die meist nur von einzelnen Tieren gebildet wird.
Wie bei allen verwandten Arten überwintert auch der C-Falter als Falter. Jedoch nicht in menschlichen Behausungen, sondern frei im Wald oder im Gebüsch.

Die recht auffällige gefärbte Raupe lebt einzeln an Weide (Salix spec.), Ulme (Ulmus spec.), Hainbuche (Carpinus betulus), Johannisbeere (Ribes spec.) und vor allem Brennesseln (Urtica spec.). Sie spinnt sich nicht ein, sondern lebt offen an der Futterpflanze, meist jedoch verborgen an der Blattunterseite. Auch verlassene Blatttüten der Admiralraupe werden gerne genutzt. Man findet sie von April bis September.

Der C-Falter zeigt eine sehr interessante Lebensweise.
Der Falter schlüpft im Sommer oder Herbst, fliegt eine Zeit lang und überwintert dann. Diese Falterüberwinterer sind immer die dunklere Form c-albummit stärker gezacktem Außenrand, bzw. die ähnliche f. variegatamit zusätzlichen grünen Punkten auf der Hinterflügel-Unterseite. Im Frühjahr paaren sich dann die Falter, die Weibchen legen Eier und leben noch bis etwa Mai, in kalten Gebieten bis Juni.
Die Raupennachkommen dieser Tiere entwickeln sich unterschiedlich schnell. Die schnelleren verpuppen sich schon im Juni, und ergeben bald darauf im Frühsommer die 1. Generation. Und zwar in der helleren, schwächer gezackten f. hutchinsoni. Diese Tiere paaren sich nun alsbald erneut und ihre Falternachkommen schlüpfen im August/September. In wärmeren Gebieten und Jahren ergeben die zuerst verpuppten Anfang August erneut Falter der f. hutchinsoni, die sich ebenfalls gleich wieder paaren und ab Ende September Falter der 3. Generation ergeben. Diese nun ausnahmslos alle in der dunkleren f. c-albumbzw. f. variegata. Die langsameren Raupennachkommen der Überwinterer ergeben den Falter erst ab Ende Juli und im August in der dunkleren f. c-albumund f. variegata, zeitgleich mit den ersten Vertretern der 2. Gen. Daher sieht man im Hochsommer helle und dunkle Falter gemeinsam fliegen.
Wie viele Raupen sich langsam und wie viele sich schnell entwickeln ist vom Lokalklima abhängig. In Südeuropa entwickeln sich im Frühsommer die allermeisten schnell. In Mittelskandinavien alle langsam. Dort wird somit die Ausbildung einer 2. Gen. vollständig unterbunden, was auch vernünftig ist, denn sie könnte Ihre Entwicklung nie abschließen. Das bedeutet zwangsläufig, dass an der Verbreitungsnordgrenze keine f. hutchinsoniauftritt. In Südeuropa aber ist die dritte Generation die Regel.
In Norddeutschland sind meist alle Vertreter der 2. Gen. solche der dunkleren f. c-albumund f. variegata. Eine 3. wird dort demnach kaum mehr ausgebildet (es gibt aber Ausnahmen!)
Alle dunklen Falter die im Sommer oder Herbst schlüpfen, egal ob als späte Vertreter der 1. Gen. (Ende Juli/Anfang August), als nicht sehr frühe der 2. (Mitte August bis September) oder als 3. Gen. (Ende September bis Oktober) paaren sich niemals im gleichen Jahr, sondern ziehen sich ins Überwinterungsquartier zurück und paaren sich dann erst im Frühjahr. Diese Frühjahrstiere können somit drei verschiedenen Generationen des Vorjahres angehören.

Bestimmungshilfe

Autor: Norbert Hirneisen

Polygonia c-album und egea im Vergleich

Der C-Falter kann in Europa nur mit dem Gelben C-Falter (Polygonia egea) verwechselt werden. Dieser kommt nur im Mittelmeerraum, von Südfrankreich an ostwärts, gemeinsam mit dem C-Falter vor. Sehr selten dringt er auch einmal in den Südtessin ein. Der Gelbe C-Falter hat eine etwas hellere Grundfarbe und einen viel geringeren Anteil dunkler Zeichnung auf der Flügeloberseite.
Von besonderer Bedeutung zur Erforschung der Generationenfolge ist es auch, die f. hutchinsonizu unterscheiden und als solche zu melden. Diese ist deutlich heller gefärbt, als die überwinternde f. c-album. Frisch geschlüpfte Falter fallen durch ihre leuchtend gelbbraun gefärbte Flügeloberseite sehr auf. Abgeflogene Falter der überwinternden f. c-albumwirken zwar auch heller, aber nie leuchtend gelbbraun. Zudem trägt nur die Sommerform hutchinsoniauf der Flügelunterseite gelbe Zeichnungselemente mit deutlich sichtbaren grünen Punkten. Auch sind bei ihr die hellen Randflecken am Außenrand der Hinterflügeloberseite zu einem Band verschmolzen oder zumindest nur noch wenig voneinander getrennt.

Das Bild zeigt die helle Sommerform hutchinsonivon Polygonia c-album(oben) und die dunkle überwinternde f. i-albumvon Polygonia egea(unten).

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

C-Falter

fra

Robert-le-diable