Autoren dieses Artsteckbriefes: Jürgen Hensle , Erwin Rennwald , Christine Puehringer , Stefanie Ebnicher
Vanessa atalanta (Linnaeus, 1758)
Steckbrief Kurzfassung |
Die schwarz gefärbte Flügeloberseite zeigt leuchtend rote Bänder, die auf den Hinterflügeln schwarz punktiert und weiß gerändert sind. Die Vorderflügelspitzen sind weiß gefleckt und grau schattiert. Die Unterseite zeigt ein raffiniert gefächertes Farbenspiel, welches verschiedene Tarnungen ermöglicht. In der Mitte der Hinterflügel ist zudem die Zahl 98 bzw. 89 erkennbar. Der Admiral ist ein Wanderfalter, der im Sommer (ab Ende April) hierzulande an Waldrändern, auf Streuobstwiesen und in Gärten zu finden ist. Die 40mm lange Raupe kommt in verschiedenen Färbungen vor und ernährt sich bevorzugt von der Großen Brennnessel. |
Gesamtverbreitung |
Der Admiral ist in Europa in sämtlichen Ländern nachgewiesen (Karsholt & Razowski 1996). Seine Wanderungen führen ihn vereinzelt bis ins nördliche Skandinavien. |
Kurzporträt |
Die schwarz gefärbte Flügeloberseite zeigt leuchtend rote Bänder, die auf den Hinterflügeln schwarz punktiert und weiß gerändert sind. Die Vorderflügelspitzen sind weiß gefleckt und grau schattiert. Die Unterseite zeigt ein raffiniert gefächertes Farbenspiel, welches verschiedene Tarnungen ermöglicht. In der Mitte der Hinterflügel ist zudem die Zahl 98 bzw. 89 erkennbar. Der Admiral ist ein Wanderfalter, der im Sommer (ab Ende April) hierzulande an Waldrändern, auf Streuobstwiesen und in Gärten zu finden ist. Die 40mm lange Raupe kommt in verschiedenen Färbungen vor und ernährt sich bevorzugt von der Großen Brennnessel. |
Wanderverhalten/Arealveränderung |
Der Admiral (V. atalanta) ist ein klassischer Eumigrant (= Saisonwanderer 1. Ordnung) (Eitschberger et al. 1991). Bis vor einigen Jahren stellte sich das Wanderverhalten folgendermaßen dar: Im Frühjahr/Frühsommer überquert ein großer Teil der südeuropäischen Populationen die Alpen nordwärts, im Herbst der größte Teil der in Mitteleuropa aufgewachsenen Falter die Alpen wieder südwärts. Das ständig besiedelbare Gebiet wird derzeit anscheinend weiter nach Norden ausgeweitet. Überwinterungen auch nördlich der Alpen sind in den letzten Jahrzehnten häufig beobachtet worden. Dabei wird der Winter in der Oberrheinebene sowohl im Imaginal- als auch im Raupen-Stadium überstanden (siehe insbesondere Hensle 2001, 2002i). |
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Der Admiral (Vanessa atalantaL.) ist ein Saisonwanderer 1. Ordnung, also eine Art die im Frühjahr nach Norden und im Herbst nach Süden fliegt. Der Admiral überwintert in milderen Gebieten Mitteleuropas als Falter wie auch als Raupe. Darüber hinaus wanderte er bis vor einigen Jahren zwischen Ende April und Ende Juni aus Süd- Südost- und Westeuropa nach Mitteleuropa ein. Die Haupteinwanderungsroute in die Schweiz und nach Deutschland führte aus Südostfrankreich über den Genfer See und das Aaretal. Auch das Wallis wurde noch auf diesem Weg besiedelt. Der östlich anschließende Alpenraum jedoch aus Norditalien und Kroatien. |
Biologie |
Aktivität |
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Eier, Raupen und Falter, eingeschränkt auch Puppen können in milderen Gebieten Mitteleuropas das ganze Jahr über beobachtet werden. In kälteren Gebieten, im Gebirge oder im Osten Mitteleuropas, jedoch meist nur von Mai bis Anfang November. Aber auch in den wärmsten Regionen des westlichen Mitteleuropas gibt es regional sehr starke Unterschiede. In manchen findet man im Winter sehr zahlreich Eier und Raupen, in anderen fast nur Falter. |
Bestimmungshilfe |
In Europa ist der Admiral kaum zu verwechseln. Auf den Kanarischen Inseln und Madeira kann er mit dem Indischen Admiral (Vanessa indica vulcania) verwechselt werden. Bei diesem ist die rote Binde auf den Vorderflügeln doppelt so breit. |
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Der Falter ist unverwechselbar durch die rote Flügelbinde auf der Oberseite. Die schwarze Zone der Vorderflügel ist beim Indischen Admiral (Vanessa indica) kleiner, auch die Flecken darin sind kleiner. Auch beim Kanarischen Admiral (Vanessa canarica) zeigen sich diese Unterschiede deutlich. |
Ähnliche Arten |
Indischer Admiral (Vanessa indica). |
Literatur |
Ebert, G. & Rennwald, E.(1991a): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Bd. 1. Tagfalter I. – Stuttgart (Ulmer Verlag). – 552 S. Eitschberger, U., Reinhardt, R., Steiniger, H. & Brehm, G.(1991): Wanderfalter in Europa (Lepidoptera). Zugleich Aufruf für eine internationale Zusammenarbeit an der Erforschung des Wanderphänomens bei den Insekten. – Atalanta, 22:1-67. 16 Farbtafeln. Hensle, J.(2001): Die Überwinterung von Vanessa atalanta (Linnaeus, 1758) am Kaiserstuhl (Südwestdeutschland) (Lepidoptera, Nymphalidae). – Atalanta, 32:379-388. Hensle, J.(2002i): Nymphalidae, Danaidae, Libytheidae und Lycaenidae 2001. – Atalanta, 33:271-302. Karsholt, O. & Razowski, J.[ed.] (1996): The
Lepidoptera of Europe. A Distributional Checklist. –Stenstrup
(Apollo Books). – 380 S. |
Besondere Hinweise |
In früheren Jahren wanderten die Falter im Spätsommer größtenteils nach Südeuropa ab. Ende des 20. Jahrhunderts blieben erstmals viele Exemplare nördlich der Alpen in neuen Überwinterungsquartieren. Grund dafür sind die Klimaveränderungen. Somit zählt der Admiral jetzt auch in einigen Teilen nördlich der Alpen zu den Frühlingsboten. |