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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Jürgen Hensle ,  Stefanie Ebnicher

Nymphalis polychloros  (Linnaeus, 1758)

weitere Bilder

Weibchen, Oberseite.

Großer Fuchs

©  Horst Rötschke

2003

Männchen, Unterseite

Großer Fuchs

©  Horst Rötschke

2003

Grosser Fuchs

©  Angela Wolf

2008

 

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Grosser Fuchs

©  Angela Wolf

2008

Steckbrief Kurzfassung

Autor: Stefanie Ebnicher

Ähnlich dem Kleinen Fuchs besitzt der Große Fuchs eine orange Grundfärbung (allerdings nicht so kräftig) mit einzelnen schwarzen Flecken oberseits und schwarzweiß abgesetzten Vorderkanten. Die blauen Randflecken sind nur auf den Hinterflügeln zu finden. Den Großen Fuchs findet man vor allem in den wärmeren Gebieten Europas das ganze Jahr über in lockeren Wäldern, an Waldrändern, auf Trockenrasen und in Obstgärten. Die von Mitte Mai bis Ende Juni auftretende, 45mm lange Raupe frisst an der Salweide, der Zitterpappel, dem Apfel- und Birnbaum. Sie besitzt eine dunkelgraue Grundfärbung mit rostroter Rücken- und Seitenlinie und gleichfarbigen Dornen.

Gesamtverbreitung

Autor: Jürgen Hensle

Der Große Fuchs kommt von Westeuropa und Nordwestafrika nordöstlich bis zum Südural und südöstlich bis zum Himalaja vor. In Skandinavien tritt er nur gelegentlich nach Zuwanderung auf, kann sich dort aber nie lange halten. In Südeuropa und stellenweise auch schon am südlichen Alpenrand (z. B. im Südtessin) ist er gebietsweise recht häufig.

Kurzporträt

Autor: Stefanie Ebnicher

Ähnlich dem Kleinen Fuchs besitzt der Große Fuchs eine orange Grundfärbung (allerdings nicht so kräftig) mit einzelnen schwarzen Flecken oberseits und schwarzweiß abgesetzten Vorderkanten. Die blauen Randflecken sind nur auf den Hinterflügeln zu finden. Den Großen Fuchs findet man vor allem in den wärmeren Gebieten Europas das ganze Jahr über in lockeren Wäldern, an Waldrändern, auf Trockenrasen und in Obstgärten. Die von Mitte Mai bis Ende Juni auftretende, 45mm lange Raupe frisst an der Salweide, der Zitterpappel, dem Apfel- und Birnbaum. Sie besitzt eine dunkelgraue Grundfärbung mit rostroter Rücken- und Seitenlinie und gleichfarbigen Dornen.

Wanderverhalten/Arealveränderung

Autor: Jürgen Hensle

Der Große Fuchs ist wie seine nächsten Verwandten ein Binnenwanderer. In manchen Jahren tritt er plötzlich in Gebieten auf, in denen er zuvor teilweise Jahrzehnte lang nicht mehr beobachtet werden konnte. In den letzten Jahren war er in Mittel- und Westeuropa im steten Rückgang begriffen und trat somit nur noch ganz vereinzelt auf. Die für ihn besonders günstigen warme Sommer 2002 und 2003 dürften dafür verantwortlich sein, daß er im Frühjahr 2004 erstmals gebietsweise wieder etwas häufiger war. In den folgenden Monaten hat er sich stark ausgebreitet und konnte im Norden bis Sachsen und dem Mittelrhein angetroffen werden. Zeitgleich erfolgte eine Einwanderung über die Ostsee nach Südskandinavien. An vielen wiederbesiedelten Stellen hat er sich auch 2005 halten können.

In England war er bis Anfang des 20. Jahrhunderts in manchen Regionen recht häufig, wurde dann immer seltener und gilt heute als ausgestorben. Dennoch können auch dort immer wieder einmal offensichtlich zugewanderte Einzelfalter beobachtet werden. Die Gründe für seinen Rückgang sind unbekannt. Er verträgt naßkalte Witterung schlecht, aber das kann nicht der einzige Grund sein.

Biologie

Autor: Jürgen Hensle

Der Falter überwintert und erscheint im Frühjahr als einer der ersten Tagfalter. Diese Überwinterer leben noch bis etwa Mai, selten länger. Das Weibchen legt im Frühjahr Gelege kegelförmiger heller Eier um die Zweigspitzen von Weiden (Salix), vor allem Salweiden (Salix caprea) aber auch Pappeln (Populus), Kirschbäumen (Prunus avium), Birnbäumen (Pyrus), Ulmen (Ulmus) und vielleicht weiterer Baumarten. Die Raupen leben gesellig in einem großen Nest aus Spinnfäden und verpuppen sich im Frühsommer. Die Falter der folgenden Generation schlüpfen meist im Juli und ziehen sich recht früh in ihr Überwinterungsquartier zurück, so daß sie im Herbst kaum mehr beobachtet werden können.

In Südeuropa schlüpft die 1. Generation schon im Mai oder Juni. Es wird zuweilen behauptet, dass dort dann noch eine 2. Generation ausgebildet werden soll, was aber sehr unsicher ist.

Bestimmungshilfe

Autor: Jürgen Hensle

Männchen

Der Große Fuchs kann am ehesten mit dem Kleinen Fuchs (Aglais urticae) und dem in Westeuropa noch viel selteneren Östlichen Großen Fuchs (Nymphalis xanthomelas) verwechselt werden. Der Kleine Fuchs ist meist deutlich kleiner und in der Regel etwas leuchtender orange gefärbt. Die dunkle Zeichnung an der Basis der Flügel ist beim Kleinen deutlich ausgedehnter, ebenso wie die blaue Punktreihe am Außenrand der Flügel. Ferner trägt der Kleine in der dem Hinterflügel zugewandten Hälfte des Vorderflügels nur drei oder - selten - noch weniger schwarze Flecken, der Große fast immer vier. Zuletzt ziert den Kleinen am Apex, also der Spitze der Vorderflügel ein kleiner weißer Fleck, der dem Großen fehlt.
Der Östliche Große Fuchs kann nur im Sitzen sicher unterschieden werden: Seine Beine sind (bei europäischen Tieren!) stets gelbbraun gefärbt, während die Beine "unseres" Großen Fuchses fast schwarz sind.
In Osteuropa und Asien kann der Große Fuchs zudem evtl. mit dem - in Europa seltenen - Weißen L (Nymphalis vau-album) verwechselt werden. Dieses hat weiße Zeichnungselemente auf allen Flügeln, einen stark gezackten Flügelaußenrand, eine hellere Unterseite und zudem ein kleines, weißes L- oder J-förmiges Zeichen im Zentrum der Hinterflügel-Unterseite.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Großer Fuchs

fra

Grande tortue

fra

Le Grand Tortue