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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Jürgen Hensle ,  Stefanie Ebnicher

Lycaena dispar  ([Haworth], 1802)

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Grosser Feuerfalter

©  Angela Wolf

2006

Grosser Feuerfalter Männchen

©  Angela Wolf

2006

Grosser Feuerfalter Weibchen

©  Angela Wolf

2006

 

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Grosser Feuerfalter

©  Angela Wolf

2007

Steckbrief Kurzfassung

Autor: Stefanie Ebnicher

Der leuchtend orange Feuerfalter hat eine Flügelspannweite von 27-40mm und kann von Mitte Mai bis Ende August beobachtet werden. Während das Männchen an den schwarzen Außenrändern und einem strichförmigen schwarzen Fleck auf jedem Flügel erkennbar ist, besitzt das Weibchen einen breiteren dunklen Rand auf den Vorderflügeln und mehrere dunkle Flecken, außerdem ist die Unterseite der Hinterflügel ohne weiße Abzeichen. Der Große Feuerfalter kommt in Österreich nur auf Feuchtwiesen in den Flussniederungen vor. Die 21mm lange, grün gefärbte, mit kleinen weißlichen Punkten und dunkler Rückenlinie versehene Raupe ernährt sich von oxalsäurefreien Ampferarten und tritt, außer von Mitte Juli bis Ende August, das ganze Jahr über auf.

Gesamtverbreitung

Autor: Jürgen Hensle

Der Große Feuerfalter tritt von Europa und der Nordtürkei über Südsibirien bis Korea auf. In Europa ist das Verbreitungsgebiet stark zersplittert. Das größte reicht von Kroatien und Niederösterreich bis Nordgriechenland, der Krim und Südrußland. Ein weiteres findet sich in der Poebene, eines an der Westküste Mittelitaliens und eines an der Küste Südwestfrankreichs. Das in Nordostfrankreich greift auch noch nach Südwestdeutschland über. Ferner finden wir die Art lokal in den Niederlanden, in Norddeutschland und von Zentralpolen bis Lettland, sowie in Südfinnland.
In England wurde die Art ausgerottet, aber aus den Niederlanden wieder eingeführt. Im Wood-Walton Fen in Huntingdonshire besteht eine solche Kolonie aus wiedereingeführten Tieren bereits seit vielen Jahrzehnten.

Kurzporträt

Autor: Stefanie Ebnicher

Der leuchtend orange Feuerfalter hat eine Flügelspannweite von 27-40mm und kann von Mitte Mai bis Ende August beobachtet werden. Während das Männchen an den schwarzen Außenrändern und einem strichförmigen schwarzen Fleck auf jedem Flügel erkennbar ist, besitzt das Weibchen einen breiteren dunklen Rand auf den Vorderflügeln und mehrere dunkle Flecken, außerdem ist die Unterseite der Hinterflügel ohne weiße Abzeichen. Der Große Feuerfalter kommt in Österreich nur auf Feuchtwiesen in den Flussniederungen vor. Die 21mm lange, grün gefärbte, mit kleinen weißlichen Punkten und dunkler Rückenlinie versehene Raupe ernährt sich von oxalsäurefreien Ampferarten und tritt, außer von Mitte Juli bis Ende August, das ganze Jahr über auf.

Wanderverhalten/Arealveränderung

Autor: Jürgen Hensle

Der Große Feuerfalter ist ein Arealerweiterer, der sich derzeit vor allem im Bereich der niederösterreichischen Donauniederung und, von der Nördlichen Oberrheinebene, dem Kraichgau und dem Elztal aus, teilweise sehr stark in Südwestdeutschland ausdehnt. Dort hatte die Art (zeitweise) auch schon die bayrische Grenze überschritten.

Biologie

Autor: Jürgen Hensle

Die Raupe lebt an oxalatarmen, also nicht sauren und höherwüchsigen Ampferarten, in Mitteleuropa hauptsächlich an Krausem Ampfer (Rumex crispus) und Stumpfblättrigem Ampfer (Rumex obtusifolius), daneben aber auch z. B. an Teich-Ampfer (Rumex hydrolapathum) und Wasser-Ampfer (Rumex aquaticus) .
Das Ei wird meist auf der Blattoberseite abgelegt, vorzugsweise entlang der Blattmittelader. Die Jungraupen finden sich dann aber stets auf der Blattunterseite. Die Jungraupe die von der letzten Generation abstammt, überwintert.
Der Falter fliegt im nördlichen Teil seines Verbreitungsgebietes und im Gebirge in einer Generation im Juni-August. Weiter südlich treten 2-3 Generationen von Ende Mai bis September auf.

Bestimmungshilfe

Autor: Jürgen Hensle

Der Große Feuerfalter unterscheidet sich von vielen ähnlichen Arten, wie vor allem dem Kleinen Feuerfalter (Lycaena phlaeas) alleine schon durch seine bedeutendere Größe, ferner, durch die auffällige blaue Bestäubung und die meist kräftige orange Randbinde der Hinterflügel-Unterseite.
Oberseits recht ähnlich ist vor allem das Männchen des Dukatenfalters (Lycaena virgaurae). Diesem fehlt jedoch der Zellschlußfleck auf der Vorderflügel-Oberseite. Unterseits ist der Dukatenfalter sofort vom Großen Feuerfalter zu unterscheiden, denn dieser hat keine blaugraue, sondern eine olivgelbe Hinterflügel-Unterseite und zudem noch weiße Flecke, die dem Großen Feuerfalter fehlen.

Andere Falter, wie die Weibchen des Braunen Feuerfalters (Schwefelvögelchen, Lycaena tityrus) oder des Kleinen Ampferfeuerfalters (Lilagoldfalter, Lycaena hippothoe) sowie einiger südeuropäischer Arten, ähneln oberseits mehr dem Weibchen des Großen Feuerfalters, sind jedoch meist ebenfalls kleiner. Lediglich die 2. und partielle 3. Generation des Großen Feuerfalters kann zuweilen ebenso klein sein, wie andere verwandte Arten. Aber all diese Arten können bei etwas genauerer Betrachtung stets problemlos unterschieden werden.

Ähnliche Arten

Autor: Jürgen Hensle

Dukatenfalter (Lycaena virgaurae), Lycaena ottomana, Brauner Feuerfalter (Lycaena tityrus), Ampferfeuerfalter (Lilagoldfalter, Lycaena hippothoe), Lycaena candens, Lycaena thersamon, Lycaena thetis, Kleiner Feuerfalter (Lycaena phlaeas)

Literatur

Autor: Jürgen Hensle

EBERT, G & E. RENNWALD (1991): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Bd. 1: Tagfalter 1, 1-552. Bd. 2: Tagfalter 2, 1- 535. - Ulmer, Stuttgart.

LUKHTANOV, V & A. LUKHTANOV (1994): Herbipoliana Band 3: Die Tagfalter Nordwestasiens. - Verlag Dr. Ulf Eitschberger, Marktleuthen. 1-440.

Schweizerischer Bund für Naturschutz (1987): Tagfalter und ihre Lebensräume. I-XI, 1-516. - Fotorotar AG, Egg.

TOLMAN, T. & R. LEWINGTON (1998): Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. 1-319. Kosmos, Stuttgart.

WAGENER, P. S. et al. (1995): Die Tagfalter der Türkei. Bd. 1: 1-757, Bd. 2: 758-1354, Bd. 3: 1-847. - Selbstverlag P. S. Wagener

WEIDEMANN, H.-J. (1988): Bd 1: Tagfalter, Entwicklung-Lebensweise, 1-288. Bd. 2: Tagfalter, Biologie – Ökologie - Biotopschutz, 1-372. Neumann – Neudamm, Melsungen.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Großer Ampferfeuerfalter

deu

Großer Feuerfalter

deu

Flussampfer-Dukatenfalter

fra

Cuivré des marais

ita

Licena delle paludi

nla

Grote vuurvlinder