Autoren dieses Artsteckbriefes: Jürgen Hensle , Stefanie Ebnicher
Nymphalis polychloros (Linnaeus, 1758)
Steckbrief Kurzfassung |
Ähnlich dem Kleinen Fuchs besitzt der Große Fuchs eine orange Grundfärbung (allerdings nicht so kräftig) mit einzelnen schwarzen Flecken oberseits und schwarzweiß abgesetzten Vorderkanten. Die blauen Randflecken sind nur auf den Hinterflügeln zu finden. Den Großen Fuchs findet man vor allem in den wärmeren Gebieten Europas das ganze Jahr über in lockeren Wäldern, an Waldrändern, auf Trockenrasen und in Obstgärten. Die von Mitte Mai bis Ende Juni auftretende, 45mm lange Raupe frisst an der Salweide, der Zitterpappel, dem Apfel- und Birnbaum. Sie besitzt eine dunkelgraue Grundfärbung mit rostroter Rücken- und Seitenlinie und gleichfarbigen Dornen. |
Gesamtverbreitung |
Der Große Fuchs kommt von Westeuropa und Nordwestafrika nordöstlich bis zum Südural und südöstlich bis zum Himalaja vor. In Skandinavien tritt er nur gelegentlich nach Zuwanderung auf, kann sich dort aber nie lange halten. In Südeuropa und stellenweise auch schon am südlichen Alpenrand (z. B. im Südtessin) ist er gebietsweise recht häufig. |
Kurzporträt |
Ähnlich dem Kleinen Fuchs besitzt der Große Fuchs eine orange Grundfärbung (allerdings nicht so kräftig) mit einzelnen schwarzen Flecken oberseits und schwarzweiß abgesetzten Vorderkanten. Die blauen Randflecken sind nur auf den Hinterflügeln zu finden. Den Großen Fuchs findet man vor allem in den wärmeren Gebieten Europas das ganze Jahr über in lockeren Wäldern, an Waldrändern, auf Trockenrasen und in Obstgärten. Die von Mitte Mai bis Ende Juni auftretende, 45mm lange Raupe frisst an der Salweide, der Zitterpappel, dem Apfel- und Birnbaum. Sie besitzt eine dunkelgraue Grundfärbung mit rostroter Rücken- und Seitenlinie und gleichfarbigen Dornen. |
Wanderverhalten/Arealveränderung |
Der Große Fuchs ist wie seine nächsten Verwandten ein Binnenwanderer. In manchen Jahren tritt er plötzlich in Gebieten auf, in denen er zuvor teilweise Jahrzehnte lang nicht mehr beobachtet werden konnte. In den letzten Jahren war er in Mittel- und Westeuropa im steten Rückgang begriffen und trat somit nur noch ganz vereinzelt auf. Die für ihn besonders günstigen warme Sommer 2002 und 2003 dürften dafür verantwortlich sein, daß er im Frühjahr 2004 erstmals gebietsweise wieder etwas häufiger war. In den folgenden Monaten hat er sich stark ausgebreitet und konnte im Norden bis Sachsen und dem Mittelrhein angetroffen werden. Zeitgleich erfolgte eine Einwanderung über die Ostsee nach Südskandinavien. An vielen wiederbesiedelten Stellen hat er sich auch 2005 halten können. |
Biologie |
Der Falter überwintert und erscheint im Frühjahr als einer der ersten Tagfalter. Diese Überwinterer leben noch bis etwa Mai, selten länger. Das Weibchen legt im Frühjahr Gelege kegelförmiger heller Eier um die Zweigspitzen von Weiden (Salix), vor allem Salweiden (Salix caprea) aber auch Pappeln (Populus), Kirschbäumen (Prunus avium), Birnbäumen (Pyrus), Ulmen (Ulmus) und vielleicht weiterer Baumarten. Die Raupen leben gesellig in einem großen Nest aus Spinnfäden und verpuppen sich im Frühsommer. Die Falter der folgenden Generation schlüpfen meist im Juli und ziehen sich recht früh in ihr Überwinterungsquartier zurück, so daß sie im Herbst kaum mehr beobachtet werden können. |
Bestimmungshilfe |
Der Große Fuchs kann am ehesten mit dem Kleinen Fuchs (Aglais urticae) und dem in Westeuropa noch viel selteneren Östlichen Großen Fuchs (Nymphalis xanthomelas) verwechselt werden. Der Kleine Fuchs ist meist deutlich kleiner und in der Regel etwas leuchtender orange gefärbt. Die dunkle Zeichnung an der Basis der Flügel ist beim Kleinen deutlich ausgedehnter, ebenso wie die blaue Punktreihe am Außenrand der Flügel. Ferner trägt der Kleine in der dem Hinterflügel zugewandten Hälfte des Vorderflügels nur drei oder - selten - noch weniger schwarze Flecken, der Große fast immer vier. Zuletzt ziert den Kleinen am Apex, also der Spitze der Vorderflügel ein kleiner weißer Fleck, der dem Großen fehlt. |