Autoren dieses Artsteckbriefes: Jürgen Hensle , Stefanie Ebnicher
Iphiclides podalirius (Linnaeus, 1758)
Steckbrief Kurzfassung |
Der Segelfalter besitzt blassgelbe Flügel mit einer Spannweite von 70mm und schwarzem Streifenmuster, das bei ausgebreiteten Flügeln von den Vorder- auf die Hinterflügel übergeht. Weitere Merkmale sind die schwanzartigen Fortsätze, die blauen Randmonde und der blauschwarze, rot gerandete Augenfleck am Innenwinkel der Hinterflügel. Dieser Tagfalter bevorzugt warmes, offenes Gelände und steigt an sonnigen Alpenhängen bis 2000m Höhe auf, wo er von Mitte März bis Ende August beobachtet werden kann. Die Futterpflanzen der 40mm langen, grün oder gelblich mit feinen, gelben Schrägstreifen und roten Punkten gekennzeichneten Raupe bilden, Zwetschge und der Eingriffelige Weißdorn. Der Falter erscheint in der Roten Liste Österreichs als stark gefährdet. |
Gesamtverbreitung |
Der Segelfalter tritt von Frankreich bis Westchina in klimatisch begünstigten Gebieten auf. Die Nordgrenze seiner Verbreitung verläuft durch Mitteleuropa. Hier fliegt er vor allem in den warmen Alpentälern des Wallis, des Engadins, im Tessin und Südtirol, aber auch im Schweizer Jura und am niederösterreichischen Alpenrand. In Deutschland kommt er z. B. im Nahe- und Moseltal, am Mittelrhein und im Taubertal vor. Wesentlich häufiger ist er im Mittelmeerraum. In Portugal, Spanien und Nordwestafrika wird er durch den ähnlichen Iphiclides feisthameliiersetzt. |
Kurzporträt |
Der Segelfalter besitzt blassgelbe Flügel mit einer Spannweite von 70mm und schwarzem Streifenmuster, das bei ausgebreiteten Flügeln von den Vorder- auf die Hinterflügel übergeht. Weitere Merkmale sind die schwanzartigen Fortsätze, die blauen Randmonde und der blauschwarze, rot gerandete Augenfleck am Innenwinkel der Hinterflügel. Dieser Tagfalter bevorzugt warmes, offenes Gelände und steigt an sonnigen Alpenhängen bis 2000m Höhe auf, wo er von Mitte März bis Ende August beobachtet werden kann. Die Futterpflanzen der 40mm langen, grün oder gelblich mit feinen, gelben Schrägstreifen und roten Punkten gekennzeichneten Raupe bilden, Zwetschge und der Eingriffelige Weißdorn. Der Falter erscheint in der Roten Liste Österreichs als stark gefährdet. |
Wanderverhalten/Arealveränderung |
Der Segelfalter gilt als „beobachtenswerte Art“. Über sein Wanderverhalten wissen wir noch sehr wenig. Ähnlich dem Schwalbenschwanz (Papilio machaon) tritt er immer einmal wieder in Einzelexemplaren in Gebieten auf, in denen er nicht heimisch ist. Da die Weibchen dort auch einzelne Eier ablegen, kann dann zuweilen auch ein Falter in der neuen Heimat schlüpfen. Lebensfähige Populationen können sich aus solchen Einzelexemplaren jedoch nicht aufbauen. |
Biologie |
In Mitteleuropa fliegt der Segelfalter in einer Generation von Mitte April bis Ende Juni, im Westen und Süden auch noch in einer zweiten von Mitte Juli bis Mitte August. Im nördlichen Mittelmeerraum werden hingegen zwei bis drei, weiter im Süden bis zu vier Generationen ausgebildet. Dort kann der Falter dann von Anfang/Mitte März bis Ende Oktober fliegen. |
Bestimmungshilfe |
Der Segelfalter ist nahezu unverwechselbar. Allenfalls kann er bei flüchtiger Betrachtung mit einem Schwalbenschwanz verwechselt werden. Dieser hat aber i.d.R. eine viel kräftigere gelbe Grundfarbe. Im Streifenmuster ähnlich ist vor allem der Südliche Schwalbenschwanz (Papilio alexanor) aus dem Mittelmeerraum, aber auch dieser hat eine kräftigere gelbe Grundfarbe. Iphiclides feisthameliiaus dem westlichen Mittelmeerraum schließlich, hat eine noch hellere Grundfarbe und kräftigere schwarze Zeichnungselemente auf der Flügel-Oberseite. Er fliegt, soweit bislang bekannt, nirgendwo mit dem „normalen“ Segelfalter zusammen. |