Autoren dieses Artsteckbriefes: Jürgen Hensle , Erwin Rennwald , Roswitha Schmuck
Acherontia atropos (Linnaeus, 1758)
Biologie |
Aktivität In Mitteleuropa aktuell häufigste Raupenfund-Pflanze
ist die Kartoffel (Solanum tuberosum).
Da diese bekanntlich nicht aus dem Verbreitungsgebiet
des Totenkopfs stammt, müssen zumindest früher
andere Pflanzen genutzt worden sein. Konkret werden
in der Literatur am häufigsten andere Solanaceen
genannt, von Gilchrist (1983) für England z.B.
der Bocksdorn (Lycium barbarum),
von Traub (1994) aus Baden-Württemberg Stechapfel
(Datura stramonium) und Virginischer
Tabak (Nicotiana tabacum). Aus anderen
Pflanzenfamilien werden von ersterem Autor Gewöhnliche
Esche (Fraxinus excelsior), von
letzterem mehrfach Liguster (Ligustrum vulgare)
und Fliederspeer (Buddleja davidii)
konkret belegt. Letzterer Nachweis geht auf Marktanner
(1976) zurück, der seinen Fund zum Anlass nahm,
die Literatur nach weiteren „Futterpflanzen“ durchzusehen.
Eine besonders umfangreiche Zusammenstellung verdanken
wir hier Abafi-Aigner (in Spuler 1908), der bereits
36 „Futterpflanzen“ aus 24 Pflanzenfamilien
anführte. Demnach muss der Totenkopf als recht
polyphag gelten. Zur Biologie der Art siehe u.a. Harbich
(1977, 1978a, 1978b, 1980, 1981a, 1981b, Harz 1966). |
Falternahrung |
Mit ihrem starken, aber sehr kurzen Rüssel nehmen sie keinen Nektar auf, sondern durchdringen den Wachsdeckel von Honigwaben in Bienenstöcken und laben sich an der köstlichen, gelben Flüssigkeit. Von den Bienen bleiben sie meist unbehelligt, da sie den gleichen Geruch haben, werden sie dennoch als Eindringlinge erkannt und gestochen, weisen die Schmetterlinge eine erstaunlich hohe Toleranz gegenüber dem Bienengift auf. |
Bestimmungshilfe |
Diese Art kann, zumindest in Europa, mit keiner anderen verwechselt werden. Auch die ausgewachsen sehr großen Raupen mit dem charakteristisch gebogenen "Schwanz" am Hinterleib sind unverwechselbar. |